Montag, 1. Juni 2015

Meine kleine #StartUp #Bibliothek

Im Laufe der letzten 15 Jahre sind rückblickend durch uns doch eine Menge Beiträge, Positionspapiere und  Literatur zum Beteiligungsgeschäft und hier insbesondere zur Frühphasen-Finanzierung entstanden. Darum hier einmal eine erste kleine Zusammenstellung zum Thema in der kleinen StartUp-Bibliothek.

Bücher, in denen ich irgendwie auch meine Finger drin habe ...

Beiträge und Artikel von mir ...

Hier einmal interessante Perspektiven ...

Und überhaupt ...

Sonntag, 10. Mai 2015

Wenn sich Crowd- und Venture Capital-Investoren treffen

Die Crowd: Begriff und Ansatz werden in unserer Branche sehr differenziert diskutiert. Das reicht von einer vollständigen Ablehnung bis hin zu euphorischen Diskussionen. Blenden wir die Ignoranten einmal aus, es ist doch ein hohes Interesse an diesen „neumodischen“ Investmentansätzen zu spüren: bei Investoren jeglicher Couleur, professionellen Business Angeln, aber insbesondere auch bei den Start-ups, verbindet man doch mit der Crowd endlich den lang ersehnten Investor für das eigenen Projekt. Vieles gut gemeint, aber noch schlecht gemacht und auch schon die eine oder andere dicke Enttäuschung, bspw. eine Insolvenz kurz nach Abschluss einer Crowd-Kampagne zeigt mir, das auch das Produkt Crowd dem typischen Zyklus innovativer Technologien unterliegt: Steiler Anstieg, starke Ernüchterung und erst dann solides Wachstum.

Gerade eine zunehmende Vernetzung von Investoren und Plattformen bis hin zu gemeinsamen Finanzierungen würde den Crowd Plattformen helfen, höherwertigere Projekte, bessere Qualitätssicherung oder professionellere Entwicklung der Investment sicherzustellen. Langjährig aktive institutionelle Investoren prüfen, hinterfragen und entwickeln Projekte ein ganzes Stück anders, so kann eine interessante Kombination entstehen: Zusätzliches Kapital für unsere Projekte und auf der anderen Seite professionelle Begleitung und Entwicklung. Und darin werden sich die langfristig er­folgreichen Crowd­-Plattformen differenzieren.

Im Rahmen der Arbeit des Private Equity Forums NRW wollen wir auch das gerade für die Frühphase wichtige Investmentthema weiter unterstützen und deutschlandweit gemeinsam weiter entwickeln. Gerade der erste Round Table mit weit über 20 Teilnehmern aus der Investmentbranche zeigt uns Interesse und Notwendigkeit.

Hier einfach etwas tiefer einlesen ... oder im Blog www.investing-with-the-crowd.de das Tagebuch verfolgen.

Montag, 6. April 2015

First Closing unseres neuen Frühphasen-Fonds blsw

Es zeichnete sich in den letzten Monaten immer konkreter ab: Das First Closing für den neuen Frühphasen-Fonds blsw ist mit rund 12 Mio. Euro geschafft. Der neue Seed-Fonds aus der dritten Fondsgeneration der EnjoyVenture wird gemeinsam mit dem Frühphasenspezialisten mello aufgebaut. Zeit für das Second Closing ist bis Februar 2016. Vermeintlich noch lang hin, aber im Fundraising rennt immer die Zeit.

Rendite und Seed-Investments: Bei den kleinen Seed-Fonds immer ein Spannungsfeld und das gerade in der Diskussion mit erfahrenen Privatinvestoren. Deren Anzahl im neuen Fonds ist zwar nicht hoch ist, aber von der Höhe des Einzelinvestment her, ist mit auch mal mehr als 6-stellig nennenswert.  Und so sieht das Zielsystem des einzelnen Investors dann auch differenzierter: Rendite klar, aber im Zieldreieck geht es auch um Innovation, vielleicht für das eigenen Unternehmen und für die Region, in der man verwurzelt ist. So wird ein Schuh draus.

Und was schreiben wir uns in unser Hausaufgaben-Büchlein: Nicht immer so stark im einzelnen Portfoliounternehmen einmischen und versuchen, die Defizite des Managements selber zu heilen. Projekte früher konsequent beenden. Es wird nicht besser. Viel Geld hilft nicht unbedingt und Sales Zyklen unbedingt noch länger einplanen.

Dienstag, 17. Februar 2015

Christian´s #Wutrede und wir, die mutigen Investoren und die Fakten

Lange war es still um die FDP. Und wenn man etwas hörte, wurde es auch noch medial ziemlich zerrissen. Aber da war doch etwas mehr als das regelmäßige bashing am Freitag Abend in der heute show: Aus einer großen liberalen Tradition heraus prägte diese Partei unser Land über viele Jahre. Und in einer Rückschau in einigen Jahre zeigt vielleicht die Hamburg-Wahl und der Start Up Mode der FDP, wie man neue Fundamente legt.

In der FDP selbst ist es mit ziemlicher Sicherheit nicht still. Auch ohne genaue Einblicke zu haben, kann man sich als  Externer aber vorstellen, dass eine Menge Menschen an vielen Strategien feilen, um die Partei politisch und medial wieder auf Kurs zu bringen. Für Euphorie sorgende Glanzstunden entstehen dann, wenn sich in diese Planungen Ereignisse einschleichen, die nicht besser hätten geplant werden können.

Am 29. Januar 2015 hielt FDP Bundesvorsitzender Christian Lindner eine Rede im nordrhein-westfälischen Landtag. Eigentlich wollte er der Ministerpräsidentin seinen Standpunkt zur Regierungserklärung erläutern. Bis zu einem Zwischenruf eines SPD-Landtagsabgeordneten, der die Rede zur vielzitierten #Wutrede veränderte. Man muss nicht unbedingt die politische Meinung teilen, aber aus Sicht des Konter und insbesondere die folgende mediale Aufmerksamkeit war das schon ganz großes Kino. Bis ein solcher Effekt jedoch in den digitalen Medien entsteht, passiert ein ganzes Stück mehr.

Wir haben darum bei der BCMG einmal mehr die FDP Monitoring Brille aufgesetzt: Analysiert man die Beiträge auf Youtube, nimmt die Aufzeichnungen des Landtags selbst oder beispielsweise die der WELT hinzu, so ist man schnell bei über 2 Millionen Views allein beim Video. Schauen wir uns Christian Lindner und die FDP darüber hinaus in allen digitalen Kanälen genauer an, so sorgte er innerhalb des Monats Januar gleich zwei Mal für eine überdurchschnittliche Aufmerksamkeit im Netz:
Blick auf die Peaks der Berichterstattung zu Christian Lindner
Zum einen zum traditionellen Dreikönigstreffen (erste Spitze in der Grafik) und zum anderen eben mit der spontanen Reaktion im Landtag (zweite Spitze in der Grafik). Während das Dreikönigstreffen geplante und sicherlich auch kostenintensive PR war, so konnte man die #Wutrede weder planen noch absehen. Und der Effekt war von längerer Dauer.

Für die FDP war sie ein gefundenes Fressen, denn die Aufnahme der Rede im Netz, in den Zeitungen und den sozialen Netzwerken war durchweg positiv oder neutral. Und das ganze kostenlos und exakt in der Zielgruppe.

Kaum negative Stimmungen bei der #Wutrede
Zwar wurde direkt nach der Rede in den sozialen Netzwerken über Christian Lindner diskutiert, aber erst nach einer Latenzzeit von drei Tagen und primär durch einen Auslöser auf bild.de (auch das verrät uns die Netzwerkanalyse unserer Monitoringwerkzeuge) ging es dann richtig los. Mit all den Konsequenzen und medialen Verläufen, die oben schon beschrieben worden sind.

Das einfach nur als kurze Übersicht zu den qualitativen und quantitativen Auswirkungen im Netz (mit besten Dank nach Berlin an ubermetrics, mit denen die Zusammenarbeit richtig Spass macht), aber erlaubt mir auch noch eine Anmerkung in eigener Sache:

Ganz Wenige wissen es ja, aber die Meisten eben nicht: Es war wirklich vollkommen anders, als das Thema  heute medial oftmals diskutiert wird. Wir können das sagen, denn wir als EnjoyVenture waren bei moomax als Investor mit dabei!

Leider wird in vielen Beiträgen so richtig dummes Zeug geredet. Mit den ganzen Social Media Kanälen und Diskussionen auf Twitter, Facebook und Co. kann ich gut leben, gehen sie doch weitestgehend im Rauschen des Netzes unter. Ernüchternd ist jedoch, wie oft die kritischen Journalisten mit Oberflächlichkeit und mit durch keine Sachkenntnis getrübtem Blick über einen wirtschaftlichen Vorgang von vor 15 Jahren berichten. Da wird beispielsweise schon einmal schnell Euro und DM durcheinander geworfen. Ein gewisses Basiswissen über Anteile einer GmbH können wir meiner Meinung nach auch von Wirtschaftsjournalisten erwarten, aber auch da hat uns die Realität eines Besseren belehrt: Bei Mechanismen wie Kapitalerhöhung oder Verwässerung Fehlanzeige. Und auch das beliebte und verbreitete Copy/Paste in einer Berichterstattung macht es nicht besser, oftmals wird überhaupt nicht gelesen oder verstanden, was man da wohl zusammen kopiert und weiter verbreitet.

Neben diesen Basisthemen wird sich mit dem damals geplanten Geschäftskonzept auch nicht wirklich beschäftigt: In 2000 war es unserer Ansatz, verschiedene innovative Technologien zu einem modernen natürlichsprachlichen User Interface zu integrieren und das hatte nur vordergründig etwas mit Avataren zu tun. Allein zu diesem Thema könnten ich eine ganze Menge schreiben. In 2000 waren das vielversprechende Ansätze in dem noch jungen Internet und das war damals nicht nur Second Life und Robert-T-Online, der für den anstehenden Telekom Börsenantritt warb.
Und dann die fundierten Netzbeiträge zur  KfW-Förderung: Ja, wir als Investor haben uns damals branchenüblich auch in Teilen über die KfW refinanziert und die KfW ist bis heute einer unser wichtigsten Partner im Beteiligungsgeschäft: Allein aktuell haben wir im Portfolio 12 gemeinsame Beteiligungen mit der KfW. Insofern kann die Zusammenarbeit und die gemeinsame Projektentwicklung über die Jahre ja so schlecht nicht sein. 

Ich sehe die Diskussion sportlich: Das Eine sind unbegründete Verdächtigungen im Rahmen des politischen Wettbewerbs. In Deutschland suchen wir aber mutige Gründer und die suchen mutige Investoren.

Sonntag, 4. Januar 2015

Jahresrückblick 2014

Wie schnell die Zeit vergeht ...

Für die Einleitung eines kurzen Jahresrückblicks klingt das etwas abgedroschen, gerade wenn ich mir die geringe Anzahl der Blogbeiträge aus dem zuende gehenden Jahr anschaue.  Das vorab, es war Einiges los, nicht im Blog, aber im richtigen Leben und da bleibt das Schreiben halt schon mal auf der Strecke.

Privates im Jahresrückblick? Privat soll ja auch Privat bleiben und wer ein wenig in meinen Medienkanälen stöbert, findet vielleicht etwas. Da fällt es schon leichter, einen kurzen beruflichen Jahresrückblick zu geben:

Das Beteiligungsgeschäft, und wir bewegen uns nach wie vor in der anspruchsvollsten Seedphase, bleibt herausfordernd spannend, leider auch mit einigen richtig dicken Enttäuschungen in diesem Jahr. Einige Beteiligungen, die nicht in der täglichen internen Diskussion sind, entwickeln sich aber recht ordentlich und auch das eine oder andere Team zeigt in schwieriger Situation wirkliche Stärken. Wir müssen lernen, nicht ständig zu sehr im Portfoliounternehmen einzugreifen und so die Defizite und Schwächen im Markt und Geschäftsmodell  oder des Management zu lange zu überdecken. Das kostet nur Geld und führt in den allermeisten Fällen zu nichts. Also kein Exit in die richtige Richtung, aber es zeichnet sich das first closing eines neuen Seedfonds ab, stay tuned.

Die verschiedenen Consulting-Aktivitäten verlaufen weitgehend unspektakulär und entwickeln sich stetig und mit gesundem Wachstum weiter. Es gab einige schöne Erfolge beim Ausbau von Bestandskunden und bei neuen strategischen Ansätzen und Partnerschaften. Aber der wichtigste Erfolg ist, das uns jeden Tag unsere Kunden immer wieder neu vertrauen. Langfristige Partnerschaft und vertrauensvolle Zusammenarbeit und nicht kurzfristige Margenoptimierung führen zu unseren langjährigen Kunden wie die DSW, die DAK oder SAS. Gelernt haben wir rückblickend, das es nicht einfach ist, das neues Geschäftsfeld caretelligence quasi nebenbei aufzubauen. Aber dranbleiben, im Q1 des neuen Jahres gibt es hier bestimmt was zu vermelden ...


Wie fasst man das Jahr zusammen? Wie oben klassisch oder mal anders, vielleicht ein Foto aus meinem Fototagebuch auf eyeem.com? Das Foto mit den (in meinem bescheidenen Rahmen) meisten Likes zeigt eine so typische Situation im Auto auf dem Weg nach Hannover - aber irgendwie langweilig. Oder das Neujahrsbild mit dem Feuerwerk im verschneiten Garmisch - bunt, aber auch irgendwie langweilig. Oder vielleicht der Spruch Experiment.Fail.Learn.Repeat., der mir bei der Wehrübung im BMVg in Berlin über den Monitor lief, nein auch nicht, zu altklug. Blicken wir nach vorn und sagen einfach Leinen los für 2015 und bemühen dazu die Fähre nach Christiansoe aus dem Sommer.

Und unter dem Motto Leinen los dann doch einen kleinen Ausblick auf die Themen des Jahres 2015: Neben ständigen Themen, wie unsere Kunden weiter verantwortlich und fair zu begleiten, neue Beteiligungen suchen und Bestehende zu begleiten oder caretelligence in die zweite Zündstufe zu bringen, schreibe ich mir natürlich das final closing für den neuen Seedfonds, das Themenfeld future Retail, sowie Big Data Ansätze in den Bereichen defence und politics mal in mein Aufgabenheftchen für 2015.


Dienstag, 5. August 2014

caretelligence - oder die branchenspezifische Brille im digitalen Medienmonitoring

Digitale Medien gewinnen in der externen Kommunikation von Unternehmen und Organisationen mit Kunden, Interessenten und der Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Davon zeugen nicht nur die massiven Verwerfungen in der klassischen print-orientierten Verlagsbranche.

Aus den BCMG-Aktivitäten zur big data Analyse der digitalen Medien, insbesondere aus den durchgeführten Bundeswehr-Piloten oder den Ansätzen zur Beobachtung der Bundestagswahl, haben wir gelernt, technisch ist vieles möglich, aber die Kommunikationskanal übergreifende Analyse  ist eben nicht eine Frage der Technik. Gerade bei der Entwicklung einer richtigen Monitoringstrategie und deren flexiblen, agilen Anpassung ist Fokus und spezifisches Branchen-Know How gefragt.

Darum haben wir aus der BCMG heraus, insbesondere für die Branchen health, care und NGO die digitalen Monitoringaktivitäten mit Marktexperten unter einem eigenen Ansatz gebündelt. Der caretelligence-Ansatz wird quasi unser erstes bootstrapping spinoff.

Einfach hier mal im neuen Auftritt ein wenig stöbern ....

Sonntag, 6. Juli 2014

#investingwiththecrowd

Wie jetzt? Zum Thema Crowd Investing noch ein eigener, zusätzlicher Blog?

Nachdem ich in den letzten Monaten einmal bewusst drei (ganz kleine) Einzelinvestments in Crowd-Kampangnen gemacht habe (urbanara, Protonet und Readfy), will ich dem Thema ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken und darüber berichten: aus der persönlichen Warte, aber auch zum Crowd Investing allgemein. Sicherlich ist für uns als institutioneller Investor EnjoyVenture das Thema und die damit verbundene Entwicklung der StartUp-Szene besonders interessant.
Daneben wird sich das Investieren aus der Crowd sicherlich auch als langfristiger Trend einer  behutsamen Vermögensarrondierung für einen eigenverantwortlichen Privatinvestor entwickeln.

also #happyreading auf #investingwiththecrowd

Freitag, 31. Januar 2014

VC-Markt 3.0 - Von Senkrechtstartern, Auslaufmodellen und Eintagsfliegen

Es ist mal wieder so weit, aktuell werden die Vorbereitungen des diesjährigen German.Venture.Day intensiver. Mit dem #GVD haben wir in 2011 ein neues Veranstaltungsformat geschaffen, das vom VC-Markt extrem gut aufgenommen wurde und uns bislang jeweils immer über 200 Teilnehmer bescherte.
Der #GVD14 wird diesmal unter dem Motto “VC-Markt 3.0” stehen und sich mit den aktuellen Trends in der Landschaft der Frühphasenfinanzierung beschäftigen: Club Deals von Privatinvestoren bzw. Businessangels, Crowdfunding, Inkubatormodelle und Spezial-Fonds. Dazu haben wir eine Reihe prominenter Vertreter aus den jeweiligen Bereichen eingeladen, die uns im Rahmen einer moderierten Talkrunde aus ihrem “Erfahrungs-Nähkästchen” berichten werden, wie sie die Entwicklung des VC-Marktes sehen und welche Veränderungen, Chancen und Herausforderungen damit für unsere Branche verbunden sind. Detaillierter kann man hier lesen und hier auch mal hören ….

Hier geht's zu weiteren Info´s und zur Anmeldung …

stay tuned!

Sonntag, 10. November 2013

Spin-Off: Ein attraktives Feld mit hohen Hürden

Unsere  jetzt 14-jährige Erfahrung mit technologieorientierten Ausgründungen aus Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen, wie Universitäten oder Forschungsgesellschaften lassen sich auf den Punkt bringen:

  • Oftmals langwieriger Ausgründungsprozess
  • Change vom Angestellten zum Unternehmer
  • besondere Transfer-Herausforderungen, beispielsweise beim IP oder Personal
  • (anscheinend) attraktive Marktpotenziale vs. herausfordernde Technologieentwicklung bis hin zur eigentlichen Marktreife
  • erst ein breites Investorenkonsortium bildet ein solides Fundament

Nicht immer ist eine Abspaltung endgültig und einem vollständigem Abschied gleich. Spin-Off´s garantieren den Firmen oder Instituten am zukünftigen Innovationsprozeß, sowie an der Innovation selbst noch zu partizipieren, sofern man sich weiterhin in einem gewissen (kleinen) Rahmen am Unternehmen beteiligt. Die Innovationszyklen drehen sich immer schneller, da wollen sich viele Unternehmen den Zugriff auf die Produkte von morgen erhalten, auch wenn sie nicht zum Kerngeschäft gehören und ihre Marktfähigkeit erst noch unter Beweis stellen müssen. Auch für wissenschaftliche Institute ist ein Ausgründungsprozeß durchaus auch eine interessante Perspektive: Wird doch endlich auch eine Technologie bis an den Markt gebracht und frühzeitig auch Marktbedingungen unterworfen - Lessons, die kein Labor bietet.

Weitere Infos zum Spin-Off-Thema im Interview auf managementradio.de oder als Beitrag im VC-Magazin

Sonntag, 3. November 2013

Der CFO im Startup ...

… oder klassisch: Die Aufgaben eines kaufmännischen Leiters in jungen, technologieorientierten Wachstumsunternehmen. Mit diesem Thema beschäftigt sich ein neues Praktikerbuch, an dem auch ich den einen oder anderen Anteil habe. Auch aus der EnjoyVenture und dem Private Equity Forum heraus haben wir die beiden Herausgeber Prof. Hans-Eric Rasmussen-Bonne und René Kantehm tatkräftig unterstützt.
In dem Handbuch, welches bewusst in Aufbau, Inhalt und Stil anders als die herkömmliche Literatur zu diesem Thema gehalten wurde, findet der CFO zu allen Fragen, die nicht nur im Tagesgeschäft, sondern auch in der internen und externen Kommunikation mit allen stakeholdern auftreten, seine Antworten. Dabei sind aus meiner Erfahrung wirklich alle relevanten Themen aufgeführt, der Leser findet teilweise sehr detaillierte Antworten, Vorgehensmodelle oder Empfehlungen. Sollte dies in einem speziellen Thema einmal nicht in aller Tiefe im Buch dargestellt sein, gelingt mit den Ausführungen aber immer ein exzellenter Einstieg zur eigenen Vertiefung.
Zahlreiche aktive, langjährig erfahrene Praktiker aus der Venture Szene haben dazu ihren Beitrag zum Buch geliefert.

Insgesamt ein  Buch mit dem Prädikat "unbedingt empfehlenswert" !

Alles weitere auf Startup-CFO ...

Samstag, 2. November 2013

Nicht nur Bosporus und Antalya: #ZukunftTürkei

Mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 5 % und 10% ist die Türkei eines der schnellst wachsenden Länder der Welt. An der Grenze zwischen Orient und Okzident leben 74 Millionen Menschen, im Durchschnitt jünger als 30. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht, die Finanzkrise überstand die Türkei recht unbeschadet. Doch was macht den Markt der sechzehntgrößten Volkswirtschaft der Welt aus?

Die Türkei liegt an einer geografisch interessanten Nahtstelle zwischen Ost und West. Was Wien für Osteuropa, ist Istanbul für den Nahen Osten, Nordafrika, aber auch Asien. Ein Sprungbrett in andere interessante, sich oftmals noch entwickelnde Märkte. Stetige Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere für ausländische Unternehmen: Investitionsförderprogramm, Doppelbesteuerungsabkommen oder ein HGB nach europäischen Vorbild. Wirtschaftlich eine zunehmende Annäherung an Europa, auf den Straßen aber Lautsprecherwagen für Erdogan zeigen das chancenreiche Spannungsfeld.

Soweit die Fakten, aber meine persönlichen Eindrücke seit Mitte der 90er Jahre ergänzen, klären und schärfen den Blick. Distanz und Timeline machen die Entwicklung deutlich:

Eine aufstrebende Nation fordert zunehmend selbstbewusster internationale Teilhabe. Ein Land voller Unterschiede, noch verhaftet im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, vielfach nur übertüncht, aber ständig präsent bis zu einer wirklichen Entladung – türkischer Frühling eben beim südöstlichsten NATO-Partner. Die sichtbare, sich aufdrängende Präsenz der Exekutiven hat über die Jahre abgenommen, sie wird subtiler, fragiler. Vielfältige Risiken mit ausgewogenem Chancenprofil, nicht in Zahlen greifbar. Unterschiedlichste Lebenskonzepte: nichts ist perfekt, aber das schafft Raum für Individualismus und vielfältige Geschäftsmodelle. Gefühlte Hektik, Vertrieb pur und ständiges Netzwerken ermöglicht aber auch stetiges Adaptieren von sich immer schneller ändernden Rahmenbedingungen. adapt or die – über die #ZukunftTürkei müssen wir uns keine Sorgen machen. Betrachte ich Land, Markt und gerade Menschen bieten sich für junge und innovative Geschäftskonzepte aus den Bereichen Elektronik, Telekommunikation, neue Medien und Textil/Fashion interessante Chancen, die es zu nutzen gilt. Schlüsselfaktor für Erfolg sind immer die handelnden Personen und  gerade da bietet Deutschland ein hohes Potenzial an gut ausgebildeten und in beiden Kulturen verwurzelten Menschen, welche die Brücke in einen erfolgreichen Markt bilden können.

Montag, 7. Oktober 2013

#btw13 - Social Media als Kommunikationskanal: Die Bundestagswahl 2013

In Deutschland gibt es keinen Obama-Effekt, die politischen Kulturen unterscheiden sich dazu zu sehr. Trotz Bürgerbeteiligung, Datenschutz, Bürgerrechte oder Mitmach-Partei - die Meinungen zum „Kommunikationskanal soziale Medien“ gehen auseinander: „Deutschland ist in diesem Bereich noch überhaupt nicht im digitalen Zeitalter angekommen“ versus „ein Bundestagswahlkampf wird in den digitalen Medien entschieden“.
Im Rahmen der Bundestagswahl 2013 (#btw13) wurde in einem ca. fünf Monate dauernden Pilotprojekt auf Basis etablierter Social Media Analytics Lösungen (insbesondere SAS Social Media Analytics, sowie ubermetrics)  der Wahlkampf in den digitalen Medien analysiert.
Die zusammengefassten Ergebnisse konzentrieren sich auf den sicherlich spannendsten Zeitraum der #btw13: die Woche vor der Wahl bis zum Montag danach – für einige the day after.  In diesem Zeitraum ist damit auch die Landtagswahl in Bayern und deren vermeindliche Auswirkung auf die #btw13 berücksichtigt. Im Folgenden dazu erste, exemplarische Findlings:

  • Jedes Thema hat seine Zeit – Themen kommen und gehen, wandeln sich im Wahlkampfverlauf gerade im Endspurt von Sachthemen zu Personenthemen.
  • Zum Ende des Wahlkampfes hin nimmt die Zahl der neutralen Beiträge zugunsten von polemischen, negativen und polarisierenden Beiträgen ab.
  • Über die großen Parteien wird am meisten diskutiert.
  • Es lässt sich durch die Beobachtung der sozialen Diskussion NICHT direkt auf den Ausgang der Wahlen schliessen.
  • Die Endrally zur Wahl findet auch oder gerade in den sozialen Medien statt. Hier sind jedoch die Schuldigen viel schneller gefunden und verurteilt als in den klassischen Medien.
  • Privatpersonen haben zum Teil höhere Reichweiten als die sozialen Accounts von Fernsehsendern und Zeitungen. 
  • Facebook und Twitter haben die größte Relevanz innerhalb der sozialen Medien, wobei die persönlichen Accounts der Kanzlerkandidaten die höchste Aufmerksamkeit geniessen.

Das ganze Positionspapier von BCMG hier zum Download

Montag, 5. August 2013

Eine aktuelle Sentiment-Umfrage zur aktuellen Entwicklung IT und Software ...


SaaS ist nach wie vor ein boomendes Geschäftsfeld. Welche Geschäftsmodelle, welche Chancen haben deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich?

Für deutsche Softwareunternehmen in diesem Geschäftsfeld sehe ich besondere Chancen für Lösungen, welche den B2B-Sektor adressieren. Das liegt an der industriellen Stärke unseres Standorts, das damit verbundene Know How und die bereits entwickelten Lösungen. Erfolgversprechende SaaS-Ansätze finden wir meiner Einschätzung nach in Bereichen wie engineering, workflow, logistic oder smart production, dies besonders vor dem Hintergrund einer stetig zunehmenden unternehmensübergreifenden Prozessintegration.

Welche weiteren Trends sehen Sie in den kommenden Jahren in der IT- und Software-Branche? Wo lohnt es sich zu investieren?

Ich glaube, das wir insbesondere in zwei Bereichen interessante Ansätze und lohnenswerte Investments finden: Bei Big Data kommen wir bald in eine Ernüchterungsphase und dann ist der richtige Zeitpunkt in diese Geschäftsmodelle zu investieren. Bei den immer stärker wachsenden Datenmengen wird eine intelligente, wissensbasierte Analyse und Mustererkennung essentiell.  Eng damit verbunden sind m2m-Ansätze: hier gilt es, die richtige marktnahe und skalierbare Anwendung zu finden - es ist nicht mehr eine Frage der Technik. Darüber hinaus lohnt es sich auch, neue innovative Medien-Lösungen im Bereich der Multi Channel-Kommunikation zu entwickeln, beispielsweise für die integrierte online-/offline-Medienkommunikation im Bereich retail.

Wie beurteilen Sie – auch angesichts des Hypes rund um die Berliner Szene – das  aktuelle Bewertungsniveau für IT- und Software-Unternehmen?

Bei dieser Frage spielen viele Faktoren mit: gerade spezifische Softwaresegmente, aber auch Web-Geschäftsmodelle haben einen für Investoren interessanten Mix aus Kapitalbedarf, Entwicklungsrisiken, Adaptionsmöglichkeiten der Geschäftsmodelle und Exithorizonte und –märkte. Die Angebots-/Nachfragesituation insbesondere in Berlin bringt da noch einmal besondere Dynamik hinein. Aber auch hier zählt  letztlich „langer Atem“, Fleiß und iterative Anpassung der Geschäftsmodelle. Und für die ganze Phantasie will jeder Investor auch irgendwann eine risikoadäquate Rendite, die in vielen Projekten erst noch zu beweisen ist.

Welche Unternehmen aus dem Bereich IT & Software haben Sie im letzten Jahr besonders beeindruckt?

Sicherlich nicht Facebook - aber etablierte Unternehmen wie SAS Institute oder eine SAP zeigen, wie man langfristig erfolgreich sein kann. Vielfach sind diese Lösungen aus den Unternehmen nicht mehr wegzudenken, geschweige denn ablösbar. Mindestens so beeindrucken mich aber gerade die vielen kleinen innovativen StartUp´s, die mit geringsten Budgets an den Start gehen. Gerade die ersten 2-3 Jahren zu überleben, das Geschäftsmodell ständig neu zu justieren und sich den Marktanforderungen anzupassen, gebührt hoher Respekt.  Hier können die großen und etablierten Unternehmen von den StartUp´s lernen!


Und hier im VC-Magazin ...

Dienstag, 21. Mai 2013

Frühphasenfinanzierung in Deutschland : Aktueller Status und Entwicklungstendenzen


Während sich der Markt für Private Equity-Investitionen mehr oder weniger durch Stabilität auszeichnet, zeigen sich im Bereich Venture Capital, also in der Finanzierung junger Technologieunternehmen in der Seed- und Start Up-Phase, rückläufige Tendenzen. Nach aktueller BVK-Statistik ist in diesem Segment das ohnehin schon niedrige Investitionsniveau um rund ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr gesunken, obwohl die Investitionsbedingungen, insbesondere das Potenzial und die Bewertungen, unverändert positiv sind. Darin spiegelt sich die nach wie vor sinkende Anlagebereitschaft in dieser Assetklasse. Doch wie herausfordernd ist derzeit die aktuelle Finanzierungssituation in frühen Unternehmensphasen?

Neben den Ideen hier, auch einfach mal reinhören bei managementradio.de: Investieren in frühen Phasen: Reine Nervensache!   oder  Inkubatoren und Crowdinvesting , vielleicht auch den Beitrag im VC-Magazin lesen.

Nachdem wir in 2010/11 ein sowohl aus Venture-, als auch Investorensicht gerade in der Frühphase attraktives Umfeld vorgefunden haben, verändert sich in den letzten eineinhalb Jahren die Situation zunehmend und die lässt sich aktuell wie folgt charakterisieren:
  • Öffentliche Investoren prägen den Markt zur Finanzierung früher Unternehmensphasen. Die Reaktion der öffentlichen Hand auf das Marktversagen im Frühphasenbereich hat gegriffen; die aktiven Investoren sind weitgehend professionell in der execution und nicht mehr vom klassisch, institutionell privaten Investor zu unterscheiden.
  • Gerade in frühen Phasen finden mehr und vom Volumen oft kleinere Runden statt. Das sehe ich durchaus positiv.
  • Zunehmend treten die sich stetig weiter professionalisierten Business Angels auf, welche die Gunst der Stunde nutzen. Diese einzelnen Investoren syndizieren auch. 
  • Ausländische Investoren füllen zunehmend das Vakuum fehlender inländischer Investoren. Deutsche Frühphaseninvestoren gibt es immer weniger.
  • Die Lücke zwischen erfolgreicher Pre-/Seed-Finanzierung und den Investoren für die darauf folgende Wachstumsfinanzierung wird zunehmend größer und zu einem Problem für die Unternehmen. Fehlender Umsatz oder Proof wird zum Henne-Ei-Problem.
  • Der Notwendigkeit einer für die Frühphase viel differenzierten Landschaft von Finanzierungsprodukten wird aus meiner Sicht durch sinnvolle, neu aufkommende Ansätze wie das Crowdfunding, aber auch den einen oder anderen Inkubator ergänzt.
Gerade für frühe Investmentphasen werden zunehmend auch neue Investmentformen diskutiert. So treten zunehmend Plattformen für das Crowdinvesting auf den Markt. Wie ist dieser Ansatz grundsätzlich zu bewerten und lässt sich daraus mittel- und langfristig ein solides Investmentvehikel entwickeln?

Die Entwicklung dieser Finanzierungsform ist in den USA schon eineinhalb Jahre weiter, wir befinden uns noch in der Wachstumsphase, welcher sicherlich noch eine massive thematische Ernüchterung folgt.  Mittel- und langfristig entwickelt sich aus dem Crowdinvesting sicherlich noch eine für viele Unternehmenssituationen sinnvolle Finanzierungsform.
Aktuell in Deutschland wird jedoch noch mehr drüber geredet als wirklich gemacht. Im ganzen Jahr 2012 wurde etwas mehr als 4 Mio. Euro über 16 Plattformen eingesammelt. Dies floß in 43 Unternehmen; das zeigt, das sich das Thema erst für die wirklich frühe Seedphase etabliert. Dies bleibt sicher nicht so. Interessant ist, dass sich bei den Plattformen 40.000 Mitglieder angemeldet haben. Inzwischen ist die Zahl der Anbieter in Deutschland auf über 20 angewachsen, bemerkenswert dabei ist, das beim Crowdinvesting auch regionale Plattformen entstehen, wie bspw. in Berlin.
Die von den verschiedenen  Plattformen angebotenen Finanzierungsprodukte sind vielfältig, teilweise nicht wirklich transparent oder auch als Basis für eine venture-based Finanzierung nicht zu Ende gedacht. Die Angebote reichen von Fremdkapital-ähnlichen Strukturen, welche ich für die Frühphase ungeeignet halte, diversen Mischformen von Nachrangdarlehen, stille Beteiligungen,  über mezzanine Produkte bis hin zum klassischen Eigenkapital in Form einer Aktie. Neben diesen Produkten hinaus, wird die Beteiligung dann auch über unterschiedlichste Vehikel abgebildet: Direkt, über ein Pooling oder über eine Venture-Gesellschaft.
Die aktuelle Marktsituation in diesem Thema zeigt: wir sind noch auf der Suche nach richtigem Ansatz, Produkt und Zielgruppe. Die massive Konsolidierung kommt, aber drei bis vier phasenspezifische Plattformen haben sicherlich ihre Berechtigung. Unabhängig davon wird durch diese Ansätze erreicht, daß das Thema Entrepreneurship nur gewinnen kann und breiter bekannt wird.
Crowdfunding ist aktuell eine echte Überlegung wert, man muß sich aber vorher intensiv mit der einzelnen Beteiligungsstruktur beschäftigen, dazu gehört unbedingt auch die Einholung von Referenzen, denn „Prüfe, wer sich bindet!“

Neben diesem Ansatz kommt am Markt zunehmend ein weiteres, altbekanntes Werkzeug  wieder zum Vorschein: vielerorts schießen wieder die Inkubatoren aus dem Boden.  Wie sehen wir Investoren und Unternehmer die aktuellen Inkubatorenansätze?

Bei den Inkubatoren sehe ich gewisse Parallelitäten zu den Crowdfunding-Ansätzen: der Markt versucht, differenzierte Produkte für die vielfältigen Unternehmensphasen und Finanzierungsanlässe zu entwickeln. So habe ich bereits Ende der 90er Jahre die unterschiedlichsten Inkubatoren und den Hype darum erlebt, insofern betrachte ich diese Entwicklung heute sehr nüchtern. Inkubatoren sind im Grunde ein sinnvoller Ansatz, beantwortet er doch die wesentliche Frage und Herausforderung in der frühen Unternehmensentwicklung: Der Investor begleitet und entwickelt das Unternehmen äußerst eng. Im Grundsatz richtig, jedoch verbinden sich mit der Inkubatordiskussion zwei wesentliche Herausforderungen: Die meisten Inkubatoren sind immer gefährlich unterfinanziert, viele Investoren scheuen bei Folgefinanzierung ein Investment in einen Inkubator bei dem das einzelne Business oft nicht klar abgegrenzt ist, unter Umständen sogar noch die Initiatoren der Inkubatoren sogar eigene Geschäftsmodelle mit unter das Dach schlüpfen lassen. Das funktioniert nur, wenn hinter dem Inkubator wirklich ein nachweislich erfolgreicher serial entrepreneur oder ein handlungsfähiger venture fonds steht.
Entscheidendes Erfolgskriterium eines Inkubators darüber hinaus ist die klare Fokussierung auf klar definierte Themen und damit verbunden, eng eingebundene industrielle Partner. Vor diesem Hintergrund gebe ich den von strategischen Investoren und Technologiekonzernen initiierten Ansätzen inhaltlich die größten Erfolgschancen: Der Inkubator als Innovationsschmiede im Wettbewerb zum eigenen R&D.
Zusammenfassend lässt sich zum Inkubator feststellen: sinnvoll, herausfordernd, viele werden scheitern, aber nach einer Konsolidierung bleiben auch in diesem Bereich in einigen Technologiebereichen langfristig, sinnvolle Strukturen.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

EXPERIENCE: Social Media Analytics @ BUNDESWEHR


Im Rahmen eines fast einjährigen Innovations- und Kooperationsprojektes konnte bei der BCMG der Erfahrungsschatz im Bereich Analyse von Social Media und großer Datenmengen weiter ausgebaut werden. Unterstützt wurde das Projekt dabei freundlicherweise von SAS Institute, der University of Applied Science Cologne und inhaltlich durch den Arbeitsstab Strukturreform der Bundeswehr. Exemplarisch beschäftigten sich die Partner mit der medialen Wirkung einzelner Projekte der Bundeswehr-Strukturreform in den Online-Medien, darunter Teilprojekten wie das neue Stationierungskonzept oder die Nachwuchsgewinnung.
Im Ergebnis konnte  ein insgesamt vielversprechendes Fazit gebildet werden: Das Monitoring von Social Media bietet eine signifikante Chance, bisher nicht vorhandenes Wissen zu generieren, um so zielgerichteter, ereignisnah und damit effektiver mit den neuen Medien umgehen zu können. Unter Verwendung verschiedener Analyseverfahren kam es mit Hilfe von SAS Social Media Analytics zu differenzierten Betrachtungen. Die Nutzung der SAS Sentiment-Technologie ermöglicht sowohl die automatische Erkennung einer Stimmung, als auch eine spezifischere Zuordnung dieser Stimmung zu Themen, was speziell im Rahmen eines größeren Themenportfolios enorme Vorteile bietet. Mit Hilfe weiterer und spezifischer Filteroptionen können einzelne Themensichten auch noch weiter verfeinert werden. Die Integration von Internetauftritten auf Facebook, Youtube und Twitter rundeten die Anwendung ab, so dass ein Interface entstand, mit dem ein Monitoring wesentlicher Teile von Social Media Aktivitäten möglich ist.

Weitere Informationen im aktuellen BCMG-Whitepaper zum Download, einen detaillierteren Projektsteckbrief unter Slideshare.

Dienstag, 26. Juni 2012

Da erreicht uns eine Sentimentumfrage zur aktuellen Marktsituation IT & Software ...


Software as a Service hat in den vergangenen Jahren einen großen Boom erlebt. Was zeichnet erfolgreiche Anbieter aus?

Ich glaube, langfristig erfolgreich in diesem Segment kann nur der Anbieter sein, der sicherstellt, dass sich seine Lösungen und Prozesse sukzessive weiter entwickeln, also konsequent eine klare Entwicklungsroadmap aufweisen und er diese auch umsetzt. Darüber hinaus ist das Thema Integrationtechnologien in die unterschiedlichste Architekturen beim Anwender von wesentlicher Bedeutung.


Das klassische Lizenzgeschäft nimmt ab. Welche Geschäftsmodelle haben eine Chance auf nachhaltigen Erfolg?

Das Lizenzgeschäft wird noch eine ganze Zeit eine wichtige Rolle für die gesamte Softwarebranche spielen, insbesondere Softwarelösungen, welche einen Plattformbezug haben - aber gerade bei den neuen Geschäftsmodellen, welche sich zunehmend Kernprozesse in den Unternehmen erschließen, wird ein miet- oder transaktionsbezogenes Pricing massiv an Bedeutung gewinnen.


Welche Trends werden die IT&Software-Branche in den kommenden Monaten und Jahren beeinflussen?

Die Trends sind vielschichtig: Gesellschaftlicher Wandel, neue Arbeits- und Lebenskonzepte führen zu neuen Lösungen im Bereich work, care und health. Darüber hinaus reizt mich der Bereich education, aber auch die zunehmende Integration physischer Objekte in das worldwideweb. Aber alles keine Frage der Technologie, sondern der marktnahen Applikation und der richtigen Zielgruppe!


Datenschutz ist gerade in Deutschland ein wichtiges Anliegen vieler Kunden. Wie erfolgskritisch ist das Thema für junge IT-Unternehmen? 

Da bin ich ja schon eher ein IT-Dinosaurier: IT-Sicherheit und Datenschutz sind essentielle Bausteine erfolgreicher IT-Unternehmen, egal ob alt oder jung, ob in Deutschland oder anderswo! Sicherlich dürfen diese Themen gerade beim rampup der Geschäftsmodelle Innovationen und Geschwindigkeit nicht überlagern, aber spätestens in den Gesprächen mit etablierten Kunden müssen wir in den Start-Up´s die richtigen Konzepte und Antworten haben.

Montag, 19. März 2012

Investments und Technologiefelder von morgen


Immer wieder wird man gefragt, was sind denn aktuell die interessanten und innovativen Technologie- und Investmentfelder? Nein, es sind vielleicht gerade nicht Themen wie Nachhaltigkeit oder E-Mobility. Daneben gibt es eine Vielzahl von Innovationsfeldern, auf die es lohnt, genauer zu schauen …

Gerade der gesellschaftliche Wandel, neue Arbeits- und Lebenskonzepte oder eine zunehmende Alterung der Gesellschaft motivieren zu pragmatischen Technologieansätzen im Bereich Work, Care und Health. Die anstehenden Veränderungen aufzufangen und zu gestalten, eine wirkliche Herausforderung. Ansätze gibt es reichlich: Skalierbare Lösungen für das Leben im Alter, der eigenen Wohnung (smart living), crowdsourcing und -funding oder beispielsweise die Verknüpfung von Gesundheits- oder Sportkonzepte über Social Media.

Technologien, neue, noch schnellere Datennetze und Anwendungen zur Verknüpfung klassischer Industrien und Branchen mit den neuen IT-Architekturen lassen auch für den Industriestandort hoffen. So wird Web2.0 im Servicemanagement der installierten Basis zunehmend an Bedeutung gewinnen, aber auch die Verbindung solcher Lösungen beispielsweise im Bereich Retail versprechen interessante Geschäftsmodelle: Eine zielgerichtete Ansprache sich immer mehr fragmentierender Zielgruppen – Stichwort Glokalisierung.

Der erstarkende Wettbewerb in den Bereichen Infrastruktur/Utilities und Health wird weiter zunehmen, hier eröffnen sich “branchenfremden”, jungen und innovativen Geschäftsmodellen neue Chancen, beispielsweise wachsen Lösungen aus dem Telekommunikationsumfeld in Smart Grid Strukturen hinein oder die „WhatsApp“ wird plötzlich zum Wettbewerber der Telekom.

Neue Technologien und Konzepte im Bereich education, beipielsweise neue Unterrichtswerkzeuge auf Social Media Basis oder special communities, wie der internationale Studenten- oder Praktikantenaustausch machen auch den Bildungsmarkt zu einem höchstspannenden Innovationsfeld von morgen.

Zunehmend integrieren sich auch physische Objekte in das Netz der Netze: the internet of things oder m2m-communication. Der Weg zum Internet-integrierten Kühlschrank ist noch sehr weit, aber es beginnt: so im Automobil oder bei der Maschinen- und Anlagenüberwachung. Auch an dieser Stelle können innovative Geschäftsmodelle Potenziale heben und Chancen nutzen.

NFC, Zahlungssysteme and more: nicht Technologien, sondern innovative Anwendungen werden stetig in ihrer Bedeutung zunehmen – und es ist keine Frage der Technik, sondern es gilt die richtige Anwendung für die affine Zielgruppe zu finden.

Und das gilt auch insgesamt für ein erfolgreiches Investment: Keine Frage der Technologie, sondern der marktnahen Applikation und der richtigen Zielgruppe!

Donnerstag, 1. März 2012

Portfoliounternehmen Timbertower und Brinkhaus erfolgreich verkauft


Erfolgreiche Exits aus dem hannover innovation fonds (hif)

Die Kohl Clean Technologies GmbH hat die Mehrheit an der TimberTower GmbH übernommen. Dazu sagt der Unternehmer Prof. Edwin Kohl: „Holz ermöglicht höhere Türme, hält länger, wächst nach und macht uns unabhängig vom Stahlpreis. Mit dem TimberTower sorgen wir dafür, dass die Stromgestehungskosten aus Windkraft sinken.“
Die TimberTower GmbH baut in Hannover Marienwerder die weltweit erste Multi-Megawatt-Anlage auf einem Holzturm. Die Vensys Energy AG liefert als Hersteller getriebeloser Anlagen eine 1,5 Megawatt-Anlage, die im Frühjahr einsatzbereit sein wird. TimberTower nahm nach vier Jahren Arbeit die letzten Genehmigungshürden.


Darüber hinaus übernimmt die KOMET GROUP zum 01.03.2012 die Brinkhaus GmbH mit Sitz in Hannover. Die Brinkhaus GmbH stellt Überwachungs- und Regelungssysteme für Werkzeugmaschinen her. Die KOMET GROUP erweitert mit KOMET BRINKHAUS ihr Produktangebot um eine weitere, zukunftsweisende Technologie. „Gemäß unseres Anspruchs TOOLS PLUS IDEAS verfolgen wir konsequent das Ziel der stetigen Produktinnovation“, so Dr. Christof Bönsch, Geschäftsführer der KOMET GROUP. Die KOMET GROUP ist derzeit der einzige Werkzeughersteller, der seine Dienstleistungen bis in den Bereich der Prozessführung erweitert. 


TimberTower und Brinkhaus, zwei äusserst erfolgreiche Investments auch für die Investoren!

Dienstag, 24. Januar 2012

Gut vorbereitet in die Hightech-Branche


Im Rahmen des Universitäts- projektes "small business management (sbm)" wurde ein zweiter Ratgeber für die individuelle Umsetzung einer technologieorientierten Geschäftsidee vorgestellt. Gemeinsam mit dem sbm-Team Prof. Dr. Volker Breithecker, M.Sc. Nathalie Kröll und Dipl.-Kff. Britta Marcinek habe ich die Broschüre entwickelt. Unser besonderer Fokus lag dabei bei den Besonderheiten von (Aus-) Gründungen, Business Development und Marktantritt eines Technologieunternehmens und die spezifische Sichtweise von Venture Capital Unternehmen.
Das sbm-Projekt wurde 1999 an der Mercator-Universität gestartet und hat inzwischen mehr als 100 Gründungen hervor gebracht, und das mit einer äusserst geringen Insolvenz- und Abruchquote. Im Rahmen der sbm-Initiative halte ich auch regelmäßig Veranstaltung und Einzelvorträge im Themenfeld der Venture-Finanzierung ab.

Die Broschüre ist kostenlos über das sbm-Büro zu beziehen. Bitte nutzen Sie dazu das Kontaktformular.

Montag, 5. September 2011

rise of the networked enterprise: Web 2.0 finds its payday

Ähnlich wie wir es im Thema Kommunikation und den mobilen Clients gesehen haben (sh. auch Quo Vadis - Kommunikation), drängen die Social Media-Architekturen zunehmend in die Unternehmen hinein. Auch hier treiben Kunden und Mitarbeiter die IT-Strategie. Zum einen sind dies die Werkzeuge, welche eine moderne Unternehmens- kommunikation nutzen (muß), um mit dem immer wichtiger werdenden Kommunikationsmedium (Mobile) Web umzugehen. Zum anderen ermöglichen Web 2.0 Tools aber auch eine immer wieder neue, genauere und fragmentiertere Zielgruppenansprache. Es stellt sich aus meiner Sicht heute nicht mehr die Frage nach dem „ob“, sondern nur noch nach dem „wie“ mit dem Thema Social Media umgegangen wird – und dies unabhängig von Branche, Unternehmen oder Produkt.

Zunehmend kommt jedoch auch der Einsatz der Web 2.0 Lösungen innerhalb der Unternehmen in den Fokus – häufig auch verbunden mit dem Begriff Enterprise 2.0. Dies zeigt auch die McKinsey-Studie „Vernetzte Unternehmen - Web 2.0 zahlt sich aus“ (McKinsey: The rise of the networked enterprise aus 12/2010). Die Studie ist das Ergebnis einer regelmäßigen, weltweiten und branchenübergreifenden Befragung von rund 3.500 Führungskräften. Zwei Drittel der Unternehmen gab an, dass ihr Unternehmen Web 2.0 Werkzeuge nutze. Das entsprach einer Steigerung von rund 40% zur vorangegangenen Befragung aus März 2007. Ebenfalls zwei Drittel planten in Zukunft stärkere Investitionen in diesem Bereich. Interessant war auch der Anteil der im Web 2.0 aktiven Mitarbeiter: dieser stieg deutlich an – in fast der Hälfte der Unternehmen ist es mindestens jeder zweite Mitarbeiter! Messbare Vorteile ergaben sich gemäß der Studie vor allem im firmeninternen Gebrauch von Social Media Software: 77% der Umfrageteilnehmer attestierten einen schnelleren Zugang zu Wissen. Geringere Kommunikationskosten wurden von 60% genannt und schnellere Verfügbarkeit von Expertenwissen von 52% der Studien-Teilnehmer.

Schaut man heute jedoch in die Unternehmen hinein, zeichnet sich oft ein sehr differenziertes Bild. Die Vielzahl der Werkzeuge und deren Einsatzbandbreite differieren sehr stark. Oft haben die Anwendungen noch Prototypen-Charakter mit geringer Anwenderzahl. Dies zeigen auch eigene Projekterfahrungen – its a long way to go. Eine Übersicht über „Enterprise 2.0 - Anwender und Anbieter“ gibt die folgende Präsentation.

Sonntag, 3. April 2011

Veranstaltungen an der FH Köln

Meine Verbindung zur Fachhochschule Köln geht durch die erste gemeinsam betreute Diplomarbeit zum Thema Optische Archivierung auf das Jahr 1997 zurück. Von den bisher durch mich betreuten 16 Diplomarbeiten kamen fünf Studenten aus dem Fachbereich Informatik und Elektrotechnik an der Fachhochschule Köln. Seit 2004 biete ich auch verschiedene Lehrveranstaltungen im Fachbereich an, so beispielsweise im aktuellen Semester:

  • Applications für Smartphones und Tablets: Technik, Plattformen, Entwicklung und Märkte (gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Victor)
  • Case Study ERP: Entwicklung einer Softwarestrategie im Bereich Automotive Supplier und Maschinenbau

Donnerstag, 17. März 2011

Erfolgreicher Jahresstart im Business Intelligence Consulting

Die BCMG, dem Brand für das Business Intelligence Consulting bei Wolff|Partners, ist äußerst erfolgreich in das Jahr 2011 gestartet. Im ersten Quartal konnten drei spannende Projekte bei neuen Kunden gewonnen werden. Zwei Projekte kommen aus dem Bereich Finance; im dritten Projekt wird die BCMG-Branchenexpertise im Bereich Industry anerkannt. Darüber hinaus hat sich durch zwei Projekte die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner SAS Institute bestätigt.

Donnerstag, 27. Januar 2011

German.Venture.Day 2011

Die Gründungsfinanzierung von HighTech-Unternehmen in Deutschland hat dank einer Reihe großteils durch die öffentliche Hand gestützter Seedfonds-Maßnahmen in den letzten Jahren deutlich an Fahrt gewonnen. Indes zeigt sich, dass ein erfolgreicher Abschluss der anschließenden Folgefinanzierungen für weiteres Wachstum und erste Internationalisierungsschritte zu einer nicht unerheblichen Herausforderung geworden ist! Es scheint, das in dieser Finanzierungsphase immer knapper werdende Angebot seitens deutscher Venture Capital-Fonds durch entsprechendes Kapital von Privatinvestoren, Business Angels-Syndikaten, aber auch von ausländischen Fonds zunehmend ergänzt wird.
Im Rahmen des erstmalig ausgerichteten German.Venture.Day 2011 werden nicht nur diese Finanzierungsaspekte aufgegriffen. Exit-erfahrene Unternehmer berichten, mit welchen Wachstums-, Internationalisierungs- und Finanzierungsstrategien sie ihre Unternehmen auf Kurs gebracht haben. Selbstkritisch und unterhaltsam werden sie dabei auch verraten, welche internen und externen Hürden auf dem Weg dorthin zu nehmen waren. Daneben bietet sich Start Up’s die Möglichkeit, im Rahmen von Kurzvorträgen ihre Konzepte zur Markteroberung zu präsentieren. Die drei überzeugendsten Teams können zwar nicht mit einer Blanko-Beteiligungszusage rechnen, dafür aber mit der Auszeichnung in Form des German.Venture.Award.2011 durch eine hochkarätige Jury von Investoren und Industrievertretern. Aber auch aus Investorenmunde wird ungeschminkt über Lessons Learned aus falschen Entscheidungen bzw. eigenen Fehlern bei Wachstumsfinanzierungen berichtet. In einem Investorenpitch werden schließlich mehrere Geldgeber unter Ausblendung der üblichen Floskeln ihre Investmentphilosophie sowie ihre besondere „Sternstunde 2010“ vorstellen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Auch Nischen können interessant sein ...

Bei Venture Capital-Gesellschaften trudeln jährlich viele hundert Businesspläne ein, bei manchen Häusern steigt diese Zahl auch in den vierstelligen Bereich. Worauf Investoren bei der Erstlektüre Wert legen, wie Gründer im persönlichen Gespräch überzeugen können und was Technologie-Gründer im Guten wie im Schlechten auszeichnet, verrät Dr. Peter Wolff im Interview des Venture Capital Magazins.


Sonntag, 10. Oktober 2010

In vollem Gange ...

Nach der Ernte begann für agrofleet.com im September der Einsatz mit der ersten Raps-Aussaat. Seitdem folgten Roggen, Weizen und Gerste. Die Maschine kommt in der gesamten Rhein-/ Ruhr-Region zum Einsatz.

Weitere Informationen und Kontakt unter www.agrofleet.com

Sonntag, 19. September 2010

Paradigmenwechsel im Defence-Sektor

Die aktuelle Berichterstattung über Milliardenabweichungen bei einigen europäischen Rüstungsprojekten, den Einsatz einer Strukturkommission, die Abschaffung der Wehrpflicht oder die mangelnde Ausstattung der Streitkräfte im Einsatz lassen nur als Skizze die anstehenden, massiven - und unbedingt erforderlichen - Veränderungen im Bereich des Rüstungssektors erahnen. Die Reduzierungen der europäischen Verteidigungsbudgets scheinen sich in Zukunft noch eher zu verstärken - money makes the world go round. Ein Paradigmenwechsel steht Rüstungsunternehmen und –Konzernen, der Politik und zu guter Letzt den (Verteidigungs-) Strukturen selber bevor. Dabei geht der häufig verwendete Begriff der Transformation nicht weit genug. Lernen, wie mit Veränderung umzugehen ist – Veränderungen, die viele Industriebereiche in der letzten zwanzig Jahren selber schon vollzogen haben, stehen jetzt auch dem Verteidigungssektor bevor - nur er hat lange nicht soviel Zeit.

Freitag, 9. Juli 2010

Quo Vadis, Kommunikation?

Kommunikation im Alltag ... Die neuen Technologien sind in den letzten Jahren vollständig bei den Menschen angekommen: iPhone, iPad, Telefonieren über neue DSL-Provider, die keine eigene Infrastruktur mehr betreiben, Second Life, TV on Demand, Set-Top-Box, SMS, Blogs, Hotspots, Location-based und zu guter Letzt auch neue Werbeformen: individualisiert und multimedial. Die letzten Jahre haben unser Kommunikationsverhalten weiter verändert, vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden: vielfältigste Informationsangebote, getrieben durch die Nutzer selber, an nahezu jedem Ort und das alles in Echtzeit. Weitet sich doch der in der Vergangenheit häufig technologisch geprägte Kommunikationsbegriff hin zu einem neuen Verständnis: Also Kommunikation, um Gruppen, Interessen, Organisationen oder Systeme miteinander zu vernetzen und zu integrieren und das virtuell - ergänzend, aber für viele Nutzer zunehmend auch als Ersatz für eine reale Welt.

Nicht nur der aktuelle Erfolg von Apple mit iPhone und iPad wird das Machtgefüge bei den Infrastrukturanbietern stark verändern. Was heißt das für Vodafone, T-Mobile und Co.?

Infrastruktur wird zunehmend an Bedeutung verlieren und austauschbar sein. Gehört heute einer T-Mobile noch der Funkmast? Telekommunikationsunternehmen werden sich zunehmend in Content und Applikationen hinein entwickeln (müssen). Die eigentliche Infrastruktur wird an Bedeutung verlieren und hinzugekauft - sicherlich nicht kurzfristig, aber mittel- bis langfristig. Diese, dann allgemein verfügbaren Infrastrukturen ermöglichen Geschäftsmodelle von ganz neuen, aber auch marktfremden Anbietern. Andere Branchen machen es vor: die Trennung von Netz, Betrieb und Vertrieb bei den Energieversorgern oder beispielsweise der Bahn. Umgekehrt müssen sich aber auch Telekommunikationsanbieter in andere infrastrukturlastige Märkte mit Lösungen und Know-How hinein entwickeln: Smart Grids und deren Betrieb sei nur ein Beispiel.

Und welches Zukunftspotenzial bieten webbasierten Telekommunikationlösungen dabei? Was werden die nächsten Entwicklungsschritte im Bereich der mobilen Kommunikation sein?

Insbesondere webbasierte Ansätze entwickeln sich sukzessive in hochspannende Lösungen weiter. Teilweise stecken diese Lösungen heute jedoch in einem Generationenproblem: die Notwendigkeit bestehende Infrastrukturen abzulösen, ist in vielen Anwendungsfeldern eher gering und steht nur alle paar Jahre an. Es wird also noch lange dauern bis solche Anwendungen flächendeckend in “clouds” verschwinden, insbesondere bei den webbasierten Telekommunikationslösungen. Nehmen wir als ein Beispiel VOIP im Unternehmenseinsatz: heute schon technologisch exzellente Lösungen verfügbar, aber noch ein Stück Weges bis sich im Büro das Telefon verändert. Hier wird erst darüber nachgedacht, wenn insgesamt grosse Strukturveränderungen in der Organisation oder Infrastrukturinvestitionen anstehen.
Da wird sich der Consumer erheblich schneller verändern ... Und noch ein Beispiel - Fax-Gerät: Gingen doch in der Vergangenheit viele Kommunikationslösungen den klassischen Weg neuer Technologien: also erst im Unternehmenseinsatz, hier waren die oftmals hohen Kosten der neuen Lösungen eher bezahl- und rechenbar - erst (lange) danach hin zum Consumer. Dies hat sich bei vielen Anwendungen bereits gedreht: Neue Technologien und Kommunikationsansätze, die wir heute schon im Consumer-Markt erleben, werden langfristig auch in Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. Sie werden die Arbeit und Organisation verändern und neue Formen der Zusammenarbeit ermöglichen. Twitter und Blogs sei Dank.

Samstag, 26. Juni 2010

Erfolgreiches erstes Halbjahr 2010 im Consulting.

Bei Wolff|Partners zeigt das erste Halbjahr 2010 eine sehr erfreuliche Entwicklung. Neben den bestehenden Beratungsprojekten bei unseren Kunden aus den Branchen Automotive, Media, Care/Health Services und Insurance konnten in 2010 schon drei neue Projekte gewonnen werden! Beratungsschwerpunkt in diesen Projekten sind die IT-Strategie und
-architektur sowie das Projektmanagement(-Coaching) - also Projekte an der Schnittstelle zwischen Strategie, Organisation und IT.
Ein neuer Kunde in diesem Bereich kommt dabei aus dem Care-Sektor. Damit wurde unser, inzwischen seit sieben Jahren aufgebautes, ganzheitliches Angebotsprofil in dieser Branche weiter gestärkt und vom Markt bestätigt. Besonders interessant sind in diesem Beratungssegment auch die Synergien zum Beteiligungsgeschäft, beispielsweise zum Medizintechnik-Unternehmen amedo smart tracking solutions oder dem e-health-Angebot MIA der TDSG GmbH.
In einem anderen Beratungsprojekt ist unsere Branchenexpertise in den Bereichen Automotive, Medical oder möglichen Potenzial-Branchen wie Aircraft, Life Safety oder Environment gefragt. Dabei begleiten wir den Kunden bei der Auswahl der richtigen Fokusbranchen und der Entwicklung eines branchenspezifischen Vorgehensmodell um die Weichen für das weitere Unternehmenswachstum in den nächsten fünf Jahren zu stellen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

changing the point of view ... aber meist nur einmal im Jahr.

Nach rund 25 Jahren in einer zivilen (Parallel-)Welt bin ich seit 2007/08 wieder in der Bundeswehr als Reserveoffizier aktiv. Inhaltlich beschäftige ich mich mit "Innovationen in Technologie und Organisation" - also kein wirklicher Unterschied zu den üblicherweise durch uns begleiteten Kunden-Projekten oder Fragestellungen in den Beteiligungen.
Organisatorisch bin ich dem Luftwaffenamt in Köln-Wahn und dort der Abteilung "Zentrum zur Weiterentwicklung Luftwaffe", kurz ZWELw genannt, zugeordnet. Aktuell geht es jetzt für zwei Wochen zum Stabsoffizierfortbildungslehrgang an die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Hier beschäftigen wir uns mit Führungsphilosophie und -prozessen, Organisationsentwicklung, Entscheidungsfindung und Auswirkungen der aktuellen Zusammenhänge von Staat, Gesellschaft und Militär.
Insgesamt ist nicht nur in dieser Wehrübung festzustellen, das auch an einer Bundeswehr die letzten 25 Jahre nicht spurlos vorbei gegangen sind. Das Leit- und Zielbild hat sich vollständig verändern müssen - die Strukturen selber lassen dabei an vielen Stellen den Wandel noch vermissen. Viele der aktuellen Herausforderungen der Transformation unterscheiden sich nicht von Veränderungs- und Innovationsprozessen in gewachsenen Strukturen grosser Unternehmen insbesondere vor dem Hintergrund stark reduzierter finanzieller Spielräume - insgesamt also ein interessantes und herausforderndes Projektumfeld!

Samstag, 8. Mai 2010

Was Sie immer schon über Private Equity wissen wollten. Ein Lesebuch.

Schon wieder ein Private Equity-Buch… Keine Angst. Dies ist nicht wieder eines dieser trockenen Lehrbücher. Es ist ein Einblick in die Welt von Private Equity. In die Praxis. Ins wirkliche Leben. Wie es so zugeht, wenn Unternehmer auf Investoren treffen, welche Missverständnisse und Vorurteile dabei eine Rolle spielen – und wie man sie ausräumt. Leute, die das Geschäft seit vielen Jahren kennen, schreiben in bisweilen bemerkenswerter Offenheit über ihr Business, ihre Erfahrungen - und auch über die eine oder andere Sternstunde menschlicher Begegnungen. Man kann das Buch als Ratgeber nutzen. Der Bogen reicht von der Anbahnung bis zum Verkauf einer Beteiligung. Und immer wieder geht es um das Miteinander zwischen Unternehmer und Investor, sei es bei der Auswahl des richtigen Partners, in der laufenden Zusammenarbeit, oder im Zusammenhang mit dem berühmt-berüchtigten Exit. Dass Private Equity-Modelle aber nicht immer zwingend ein Auseinandergehen zur Folge haben müssen, wird in dieser Lektüre ebenso aufgegriffen wie das vertragliche Regelwerk, das mitunter so manche Ehevereinbarung in den Schatten stellt.
Das Buch ist anregend, informativ und unterhaltsam. Und hoffentlich das vergnüglichste, was Sie jemals über Private Equity gelesen haben. Im Rahmen des Private Equity Forum NRW haben wir diese Sammlung interessanter Beiträge herausgegeben. Idee, Konzeption und Projektmanagement lagen dabei bei Prof. Dr. Koch und mir. Bestellen kann man es zum Beispiel bei amazon.de