Freitag, 9. Juli 2010

Quo Vadis, Kommunikation?

Kommunikation im Alltag ... Die neuen Technologien sind in den letzten Jahren vollständig bei den Menschen angekommen: iPhone, iPad, Telefonieren über neue DSL-Provider, die keine eigene Infrastruktur mehr betreiben, Second Life, TV on Demand, Set-Top-Box, SMS, Blogs, Hotspots, Location-based und zu guter Letzt auch neue Werbeformen: individualisiert und multimedial. Die letzten Jahre haben unser Kommunikationsverhalten weiter verändert, vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden: vielfältigste Informationsangebote, getrieben durch die Nutzer selber, an nahezu jedem Ort und das alles in Echtzeit. Weitet sich doch der in der Vergangenheit häufig technologisch geprägte Kommunikationsbegriff hin zu einem neuen Verständnis: Also Kommunikation, um Gruppen, Interessen, Organisationen oder Systeme miteinander zu vernetzen und zu integrieren und das virtuell - ergänzend, aber für viele Nutzer zunehmend auch als Ersatz für eine reale Welt.

Nicht nur der aktuelle Erfolg von Apple mit iPhone und iPad wird das Machtgefüge bei den Infrastrukturanbietern stark verändern. Was heißt das für Vodafone, T-Mobile und Co.?

Infrastruktur wird zunehmend an Bedeutung verlieren und austauschbar sein. Gehört heute einer T-Mobile noch der Funkmast? Telekommunikationsunternehmen werden sich zunehmend in Content und Applikationen hinein entwickeln (müssen). Die eigentliche Infrastruktur wird an Bedeutung verlieren und hinzugekauft - sicherlich nicht kurzfristig, aber mittel- bis langfristig. Diese, dann allgemein verfügbaren Infrastrukturen ermöglichen Geschäftsmodelle von ganz neuen, aber auch marktfremden Anbietern. Andere Branchen machen es vor: die Trennung von Netz, Betrieb und Vertrieb bei den Energieversorgern oder beispielsweise der Bahn. Umgekehrt müssen sich aber auch Telekommunikationsanbieter in andere infrastrukturlastige Märkte mit Lösungen und Know-How hinein entwickeln: Smart Grids und deren Betrieb sei nur ein Beispiel.

Und welches Zukunftspotenzial bieten webbasierten Telekommunikationlösungen dabei? Was werden die nächsten Entwicklungsschritte im Bereich der mobilen Kommunikation sein?

Insbesondere webbasierte Ansätze entwickeln sich sukzessive in hochspannende Lösungen weiter. Teilweise stecken diese Lösungen heute jedoch in einem Generationenproblem: die Notwendigkeit bestehende Infrastrukturen abzulösen, ist in vielen Anwendungsfeldern eher gering und steht nur alle paar Jahre an. Es wird also noch lange dauern bis solche Anwendungen flächendeckend in “clouds” verschwinden, insbesondere bei den webbasierten Telekommunikationslösungen. Nehmen wir als ein Beispiel VOIP im Unternehmenseinsatz: heute schon technologisch exzellente Lösungen verfügbar, aber noch ein Stück Weges bis sich im Büro das Telefon verändert. Hier wird erst darüber nachgedacht, wenn insgesamt grosse Strukturveränderungen in der Organisation oder Infrastrukturinvestitionen anstehen.
Da wird sich der Consumer erheblich schneller verändern ... Und noch ein Beispiel - Fax-Gerät: Gingen doch in der Vergangenheit viele Kommunikationslösungen den klassischen Weg neuer Technologien: also erst im Unternehmenseinsatz, hier waren die oftmals hohen Kosten der neuen Lösungen eher bezahl- und rechenbar - erst (lange) danach hin zum Consumer. Dies hat sich bei vielen Anwendungen bereits gedreht: Neue Technologien und Kommunikationsansätze, die wir heute schon im Consumer-Markt erleben, werden langfristig auch in Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. Sie werden die Arbeit und Organisation verändern und neue Formen der Zusammenarbeit ermöglichen. Twitter und Blogs sei Dank.

2 Kommentare:

  1. Na, hoffentlich begreifen es auch die Kunden :-).

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  2. die tun sich natürlich erst mal schwer mit solchen Themen, ist bei uns intern übrigens genauso ;-)

    Trotzdem müssen dies Ansätze beobachtet werden und an der einen oder anderen Stelle auch einmal experimentiert werden. So nähert man sich der Sache!

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